Und ihre Bedeutung für unseren Lebensweg
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Michael Girkinger
arbeitet für die Grüne Wirtschaft im Bereich Politische Koordination & PR
Tatjana Schnell, Sinnforscherin an der Universität Innsbruck, erklärt, dass wir nicht unbedingt Sinn im Leben brauchen, aber mit einem Lebenssinn lebendiger und motivierter sind. Wir engagieren uns für das, was uns richtig und wichtig ist.
Was sind wichtige Sinnquellen im Leben?
Sinnquellen lassen sich in fünf Bereiche ordnen: Selbstverwirklichung, Wir- und Wohlgefühl, Ordnung, Orientierung an einer höheren Macht und Verantwortung für das größere Ganze.
Es gibt viele Wege zum Sinn. Wenn wir aus mehreren Quellen schöpfen, ist unser Sinnerleben stabiler. Tatjana Schnell empfiehlt, dass mindestens drei der genannten Bereiche abgedeckt sind und mindestens eine der zwei letztgenannten Bereiche eine Rolle spielt.
Was zeichnet Sinnerfüllung aus?
Sinnerfüllung besteht aus vier Komponenten. Da ist erstens die Erfahrung, dass unser Leben stimmig ist und wir die Person sein können, als die wir uns erleben. Wir machen zweitens die Erfahrung, dass unser Dasein zählt, dass wir von anderen gesehen werden und etwas beitragen können. Wir kennen drittens die Richtung, in die wir gehen wollen. Und wir haben viertens ein Zugehörigkeitsgefühl. Wir können diese vier Komponenten nicht einfach allein »herstellen«, sondern sind dabei auch auf unser soziales Umfeld angewiesen.
Werte als Kompass
Gerade wenn wir mit schwierigen Gefühlen und Situationen konfrontiert sind, sind unsere Werte ein hilfreicher Kompass. Sie beziehen sich darauf, was uns persönlich wichtig ist und wie wir uns verhalten wollen. Sie sind anders als Gefühle frei wählbar. Und sie geben unserem Tun Orientierung.
Im Gegensatz zu Zielen werden Werte nie vollständig erreicht. Das Leben in Übereinstimmung mit unseren Werten zu leben, ist ein lebenslanger Prozess.
Titelbild: © gettyimages.com / bagira22