Pension

Kukulu – Konzeptstore für Baby- und Kinderbedarf


    Ausgabe:

    04 // Lebenswege

    Kategorie:

    Neue Wege gehen

    Autor/in:

    © Astrid Rampula

    Regina Senarclens de Grancy

    Soziale Innovation

    degrancy.com


Werde nebend er Pension noch viele Jahre als Beraterin tätig sein.

Regina Senarclens de Grancy

Seit Beginn meines Berufslebens habe ich mich in Gesellschaft gestaltenden Feldern engagiert: Bildungsarbeit zu Menschenrechten, in internationalen Kooperationen, Unternehmensberatung zu Gleichstellungsfragen oder im Management von sozialen Unternehmen. Nach 20 Jahren hat es sich gut angefühlt, meine vielfältigen Erfahrungen als Unternehmensberaterin zur Verfügung zu stellen. Parallel zu meiner Selbstständigkeit hatte ich immer wieder Teilzeitanstellungen, die die Abgeltung meiner Leistungen in EU-finanzierten Projekten erleichterten. D. h., ich musste bei zwei Versicherungen meine Sozialversicherungsbeiträge entrichten. Da aber etwa zwei Drittel in die Pensionsversicherung fließen, sind diese Beiträge nicht verloren.

Vor einem Jahr wurde ich 60. Ich habe mich entschieden, die Pension in Anspruch zu nehmen und mein Beratungsunternehmen weiter aktiv zu betreiben. Das bedeutet auch, weiterhin für die Einnahmen aus meinem Gewerbebetrieb Sozialversicherung und – relativ hohe – Steuern zu zahlen. Dies ist derzeit der Rahmen, der vorgegeben ist, auch wenn ich mir mit anderen hier Erleichterungen wünschen würde. Ich möchte den Arbeitsumfang im Rahmen halten und habe daher für die Kleinunternehmer-Regelung optiert. Dies gibt mir ein klares Limit. Außerdem erspare ich meinen Kund:innen die Mehrwertsteuer. Sollte ich mehr verdienen, zahle ich zwar wieder Pensionsbeiträge, damit steigt aber auch wieder meine Pension. Zwar geringfügig, aber immerhin.

Ich habe vor, noch viele Jahre als Beraterin aktiv zu sein. Meine Pension bietet mir eine Grundsicherung, die es mir erlaubt, meine Aufträge bewusst auszuwählen: Alles in allem eine sehr angenehme Situation.


Expertinnen-Tipp


Expertin:

© Tim Hüning

Angela Vadori

Geschäftsführerin / CEO von Smart Coop Austria

smartat.coop


Selbstständig arbeiten in der Pension

Warum entscheiden sich Pensionist:innen dafür weiterzuarbeiten? Viele möchten ihre berufliche Expertise und Erfahrung weiter nutzen, sich geistig fit halten und soziale Kontakte pflegen. Viele arbeiten auch weiter, weil ihre Pensionen unter der Armutsgrenze liegen. In der Höhe der Pensionen, vor allem von Selbstständigen, besteht leider ein Gender-Gap. Selbstständige Frauen sind besonders betroffen von Altersarmut.

Ein Zuverdienst neben der regulären Alterspension ist in unbegrenzter Höhe möglich, wobei genau berechnet werden sollte, welche Steuer- und Sozialabgaben fällig werden. Fallen Sozialversicherungsbeiträge an, dann erhöht sich im Folgejahr die Pension. Bei niedrigen Pensionen steht eine Ausgleichszulage zu, damit ein Mindesteinkommen gewährleistet ist. Diese fällt allerdings in Höhe des Zuverdienstes weg. 

Besteht Verbesserungsbedarf bei den Rahmenbedingungen? Zum einen muss der Gender-Pensions-Gap geschlossen werden. Verpflichtendes Pensionssplitting und eine Verbesserung der Kinderbetreuung sowie eine gerechtere Aufteilung der Care-Arbeit sind dazu längerfristig wichtige Maßnahmen. Es ist aber auch zu überlegen, ob die aktuelle Ausgestaltung der Ausgleichszulage die Altersarmut indirekt fördert, indem Zuverdienste erschwert werden. Ein Lösungsvorschlag wäre die Einführung von Mindestpensionen in Höhe der Beträge, die jetzt Richtwerte für die Ausgleichszulage sind. Das würde Zuverdienste ermöglichen, ohne dass die Ausgleichszulage zu 100 Prozent zu versteuern ist. 


Meine Tipps:

#1

Um Rückzahlungen der Ausgleichszulage zu vermeiden, sollten Zuverdienste der PVA immer im Voraus gemeldet werden.

#2

Achtung: Das Einkommen aus der Pension und dem Zuverdienst werden zusammengerechnet, daher kommt es regelmäßig zu Steuernachzahlungen. Außerdem können Sozialversicherungsbeiträge anfallen.

#3

Erwerbsunfähigkeits-, Berufsunfähigkeits- und Invaliditätspensionen können bei Erreichen des Pensionsalters und bei Vorliegen der entsprechenden Versicherungszeiten per Antrag in Alterspensionen umgewandelt werden.


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sogehts@gruenewirtschaft.at

  • Wie hast du deine Gründung erlebt?
  • Wie gehst du mit Veränderungen und Umbrüchen um?
  • Bist du eine hypride Unternehmer:in? Wie lebst du diese unterschiedlichen Rollen?
  • Wo bist du schon einmal gescheitert?
  • Du bist in Pension und arbeitest weiter? Was ist hier zu bedenken?

Titelbild: © gettyimages.com / Lucky7Trader

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