Gutes Feedback bringt Klarheit im Business

Drei Tipps, damit es klappt


Ausgabe:

04 // Lebenswege

Kategorie:

Gut im Geschäft

Autorin:

© Isabella Keilani

Isabella Keilani

ist Kommunikationstrainerin und als zertifizierter Coach auch Mitglied der International Coach Federation. Sie ist Inhaberin der Trainingsagentur Sparkside in Graz und arbeitet in Präsenz und remote auf Deutsch und auf Englisch.

isabellakeilani.com


Dir wird mulmig, wenn du an Feedback denkst?
Keine Sorge, damit bist du nicht allein.

Selbst die Hartgesottensten unter uns haben immer wieder Angst davor, Feedback zu bekommen. Und auch Feedback zu geben ist nichts, was wir gerne tun.

Studien zeigen, dass sowohl das Geben als auch das Erhalten von Feedback bei uns Stress auslöst, der sich auch körperlich zeigt: Puls und Blutdruck steigen. Unsere Hände werden schwitzig. Der Körper schüttet Stresshormone aus. Anstatt klar zu denken, reagiert unser Gehirn mit Fight or Flight: Wir gehen in die Offensive, beginnen uns zu verteidigen oder ziehen uns zurück.

Fakt ist: Wenn wir Feedback bekommen, dann fühlen wir uns bedroht. Wir haben Angst vor Bewertungen. Angst davor, nicht gut genug zu sein. Und oft sind auch reale Befürchtungen mit beteiligt: Ist unser Job noch sicher? Der Auftrag? Und was steht finanziell auf dem Spiel?

Und auch wenn wir Feedback geben, erzeugt das in uns Stress.

Auch hier gibt es Befürchtungen. Wie wird unser Gegenüber reagieren? Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen. Wir wollen nichts falsch machen. Denn eines ist klar: Feedback, das bedrohlich wirkt, führt nur zu Stress, nicht aber zu Klarheit und Verbesserung.


Also was tun?
Hier sind 3 Tipps!

Tipp 1:
Bitte selbst proaktiv um Feedback.

Studien zeigen, dass wir die Stressreaktion unseres Körpers um 50 Prozent reduzieren, wenn wir selbst proaktiv um Feedback bitten, am besten regelmäßig. Dann wählen wir den Zeitpunkt, an dem wir offen für Rückmeldungen sind. Gleichzeitig zeigen wir unserem Gegenüber, dass wir bereit sind, dazuzulernen und auch vor schwierigen Gesprächen nicht zurückscheuen. Das schafft Vertrauen – als Führungskraft, im Team und in der Kundenbeziehung.

Tipp 2:
Stell konkrete Fragen.

Je konkreter wir um Feedback bitten, desto besser. Frag gezielt um Feedback zu Themen, an denen du gerade arbeitest. So lenkst du das Gespräch auf relevante Fragen und nicht auf Themen, die für dich im Moment keine Rolle spielen. Das gibt auch deinem Gegenüber mehr Klarheit.

Tipp 3:
Nimm den anderen den Druck, wenn du Feedback gibst.

Vergiss nicht: Feedback zu bekommen sorgt immer für Stress, auch bei deinem Gegenüber. Nimm der Situation den Druck und du wirst sehen, dein Feedback gewinnt an Wirkung.


Das kannst du tun:

  • Gib keine ungebetenen Ratschläge, sondern frag ehrlich:
    »Ist es für dich (jetzt) okay, wenn wir darüber sprechen?«
  • Schaffe Sicherheit und mach klar: Ihr habt ein gemeinsames Ziel.
    »Es geht hier nicht um deinen Job.«
    »Der Auftrag ist nicht in Gefahr. Wir wollen beide …«
  • Stell offene Fragen und hilf deinem Gegenüber so, selbst Lösungen zu finden. Frag:
    »Was denkst du darüber?«
    »Was würdest du das nächste Mal anders machen?«
  • Und vor allem:
    Gib deinem Gegenüber Zeit, dein Feedback zu verarbeiten.

Jetzt geht’s ans Umsetzen.

Was sind deine nächsten Schritte für besseres Feedback und mehr Klarheit?


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Titelbild: © gettyimages / eggeeggjiew, Buch: © Campus

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